Fortschritt
Mont Blanc
4805m
Frankreich
Strada Valsavarenche
60km
1500 Höhenmeter
Gran Paradiso
4061m
Italien
Skt. Bernhard Pass
230km
3600 Höhenmeter
Dufourspitze
4634m
Schweiz
Furkapass, Oberalp-Pass
265km
4100 Höhenmeter
Vorder Grauspitz
2599m
Lichtenstein
Allgäuer Alpen
185km
2000 Höhenmeter
Zugspitze
2962m
Deutschland
Fernpass, Brenner
295km
3800 Höhenmeter
Großglockner
3798m
Österreich
Gailberg
185km
1600 Höhenmeter
Triglav
2864m
Slowenien
Die Idee
Die 7 höchsten Berge der 7 Alpenländer zu Fuß alleine 1 non-stop bewältigen.
Die Strecken dazwischen mit dem Fahrrad zurücklegen.
Alleine, ohne Hilfe eines Teams. 1.400 Kilometer mit 34.000 Höhenmetern – davon 170 Kilometer mit 17.000 Höhenmeter zu Fuß.
Gran Paradiso
Dufourspitze
Vorder Grauspitz
Zugspitze
Großglockner
Triglav
Die Zeit
Die Zeitnehmung beginnt am Fuße des ersten Berges, ob es der Mont Blanc oder der Gran Paradiso sein wird hängt von den aktuellen Schnee- und Gletscherspaltenverhältnissen ab, und wird kurzfristig vor Ort entschieden. Der Reihe nach werde ich die „Seven Summits“ der Alpen zu Fuß und die Strecke dazwischen mit dem Rad alleine bewältigen – ohne fremde Hilfe (ohne Crew, Fotografen, Betreuungsauto oder Begleitung am Berg). Die Zeitrechnung läuft durch und endet, wenn ich vom letzten Berg (Triglav) wieder zurück im Tal bin.
Das Ziel
Ich möchte eine FKT (fastest known time – schnellste bekannte Zeit) in der Kategorie „Self-Supported“ für dieses Projekt erreichen, also ohne jegliche fremde Hilfe.
Das Reglement – FKT
Die wichtigsten Regeln zusammengefasst:
-
Keine Unterstützung von außen!
Ich darf nur Infrastrukturen nutzen, die allen Menschen zugänglich sind.Eine Übernachtung im Hotel ist erlaubt, die Übernachtung bei einem Bekannten wäre verboten.
Ich darf nicht supported werden, das heißt:
KEIN Begleitauto, KEIN Bergpartner / KEINE Bergpartnerin, KEIN physischer oder psychischer Support vom Streckenrand - keine motorisierte Hilfe (e-Bikes) und keine Aufstiegshilfen (Lifte)
- Brutto- Zeitrechnung – die Uhr beginnt am ersten Anstieg zu laufen und stoppt erst nach dem letzten Abstieg
- WADA Dopingrichtlinien haben Gültigkeit
- jegliche „vorab ausgemachte“ Begleitung durch zb. Fans/ Freunde/ unbekannte Zuschauer zählen als Unterstützung und sind (seit 2021) nicht mehr zulässig (ausgenommen ist der Start und der Endpunkt)
- Telefonieren und digitale Kommunikation ist erlaubt
- selbst angelegte Material Depots sind zulässig
Meiner Recherche zufolge gab es schon einige ähnliche solo Projekte (über mehrere Wochen und Monate) – aber noch nie hat es jemand „as fast as possible“ probiert, welche als FKT gelistet werden könnte. Sollte ich bei meiner Recherche doch ein Projekt übersehen haben, dann freue ich mich natürlich über eine Benachrichtigung.
Die Benchmark für dieses Projekt (in der Kategorie „Supported“ ) hält nach momentanem Wissensstand Langstrecken-Ikone Wolfgang Fasching mit 9 Tagen, 16 Stunden und 34 Minuten. Er nutzte ein Begleitauto mit Gepäckservice, Begleitung am Berg und konnte mehrere (steckenverkürzende) Überschreitungen realisieren.
Da ich alleine und ohne fremde Hilfe unterwegs bin, werde ich keine zeitsparenden Überschreitungen machen können, sondern bin gezwungen dieselbe Route für den Auf- und Abstieg zu wählen um wieder zu meinem Rad zu gelangen. Schon alleine, dass ich die Dufourspitzen-Überschreitung nicht machen kann, bedeutet, dass meine Radstrecke um 140 Kilometer (und 1700 Höhenmeter) länger wird. Jedes Essen, jedes Getränk, jeden Schlafplatz muss ich mir selbst organisieren und ich darf nur Infrastruktur verwenden, welche öffentlich zugänglich ist.
Die Strecke
In Summe muss ich etwa eine Strecke von 1.400 Kilometern zurücklegen und dabei 34.000 Höhenmeter überwinden– davon etwa 170 Kilometer und 17.000 Höhenmeter zu Fuß. Die Radstrecke hat wenige flache Passagen. Pässe wie der Große Sankt Bernard-, Furka-, Oberalp-, Fern- und der Brennerpass müssen mit der schweren Bergausrüstung als Zusatzgepäck überwunden werden.
Mont Blanc
Gran Paradiso
Dufourspitze
Vorder Grauspitz
Zugspitze
Großglockner
Triglav
Die Challenge
Meine persönliche Challenge besteht darin nach mehreren Jahren Vorbereitung eine lang ersehnte Idee in die Realität umzusetzen. Ein Radunfall im Juni 2022, wo mich ein LKW beim Abbiegen übersehen hat, hätte beinahe mein Leben beendet – nach 1,5-jähriger Psychotherapie möchte ich meine Ängste erstmals überwinden und wieder Langstrecken alleine auf öffentlichen Straßen bewältigen.
Dass ich lange Radfahrten schaffen kann, habe ich bei der Durchquerung von Afrika und beiden Amerikanischen Kontinente (der Länge nach) bereits bewiesen – Berge wie den Mt. Blanc in einem Stück 4000 Höhenmeter bergab (mit Gepäck am Rücken) zu laufen stellt für mich eine ultimative Herausforderung dar. Die muskulären Belastungen resultierend aus den Downhills sind für mich enorm. Bei den letztjährigen Testläufen (Mt. Blanc 36km mit 4000hm, Dufourspitze 46km mit 4000hm) konnte ich am Folgetag kaum gehen – heuer darf ich am Folgetag hunderte Kilometer mit Zusatzgepäck radeln und dabei Alpenpässe überwinden.
Challenge accepted!
Ein kurzer Rückblick
Im Sommer 2023 “besichtigte” ich bereits alle Berge im Zuge einer 3 wöchigen Family-Van-Tour – zahlreiche Pässe radelten wir als Familie 🚴🚴🏻 gemeinsam – Moritz im Hänger 💪🥵
Transparenz & Live-Tracking
Ich werde meinen Weg selbst lückenlos dokumentieren (Handyvideos, GoPro Aufnahmen) und es wird während des gesamten Unterfangens ein GPS Live Tracking mit meiner aktuellen Position geben. Nach der Beendigung der jeweiligen Berg- bzw. Radetappe werde ich die Aktivität (mit Pulswerten am Berg und Puls+Powermeter-Daten am Rad!) sofort auf Strava veröffentlichen. Transparenz und Glaubwürdigkeit stehen an oberster Stelle bei diesem „self-supported“ FKT Versuch.
Öffentliche Beobachtung ist wohl die seriöseste Methode für eine glaubwürdige Beweisführung. Ihr könnt mich jederzeit vom Streckenrand aus „beobachten“ – wichtig: ich darf niemals eine Hilfe oder einen Vorteil dadurch erfahren.
Die Ausrüstung
… wird so leicht wie möglich aber dennoch adäquat für hohe Berge sein.
Während in den Tälern schon Badetemperaturen vorherrschten, hatte ich letztes Jahr (bei meiner Besichtigungstour) am Mt. Blanc Sturm und -10 Grad°C auf 4800 Metern Seehöhe – und das mitten im Hochsommer. Daunenjacke, Bergschuhe, Steigeisen, Klettergurt, Eisschrauben, Reepschnüre, Karabiner, GPS Tracker, GoPro, Smartphone, …. all die Bergausrüstung muss mit aufs Rad und darf ausschließlich aus eigener Kraft über die Alpenpässe getreten werden.
Meine Reise werde ich mit einer Action-Cam dokumentieren und es wird sich zeigen, ob sich daraus ein spannender Clip formen lässt. Mehrere Lupine-Lichter werden am Tag am Rad für Sicherheit sorgen und mich durch einen sehr großen Lupine-Akku hoffentlich auch hell durch die Nächte bringen.
Meine Wahl beim Fahrrad fiel auf das neue Simplon Pavo4 – ein komplett überarbeitetes Rennrad das nun mit Scheibenbremsen und 28mm Schwalbe-Bereifung ausgestattet ist. Ein Rad welches einen sehr guten Kompromiss aus Aerodynamik und Gewicht schafft.
Der Start – erster Versuch
Projektstart ist für Juli geplant, sollten die Wetterbedingungen passen.
Es wird sich zeigen, ob mir dieses Projekt auf Anhieb gelingt. Sollte es nicht klappen (Wetter, Verletzung,…), dann wird es nicht bei diesem einen Versuch bleiben. Ich brenne für diese Tour – eine Idee welche ich nur mit 100%igem Commitment und viel Herzblut schaffen kann, die intensivsten Momente im Leben sind eben nicht käuflich – und vor allem nicht selbstverständlich!
Die Handyvideos werden bei meinen kurzen nächtlichen Stopps bei Netzabdeckung hochgeladen, sodass ein Medienteam im Hintergrund, welches von Zuhause aus Zugriff hat, regelmäßig Stories auf meinem persönlichen Instagram Kanal via Stories posten kann und Interessierte das Projekt somit unmittelbar verfolgen können. Unter dem Hashtag #771solo wird es zu verfolgen sein.
Partner
Michael Strasser
Ist Bergsport zwingend Motorsport?
Mit meinem Projekt möchte ich einen Denkanstoß liefern, ob´s nicht in unserem allgemeinen Interesse sein sollte, bei der Ausübung unseres geliebten Bergsports möglichst ressourcenschonend unterwegs zu sein. In den letzten Jahren habe ich meinen bisherigen Ansatz überdacht, wurde ich ja sowohl durch Afrika von einem Van und durch beide Amerikas von zwei Fahrzeugen begleitet. Ich nehme meine Verantwortung ernst, hinterfrage jede Autofahrt im Alltag und zum Berg und habe inzwischen zahlreiche Bergabenteuer per Rad unternommen:
Mit dem Rad von Wien nonstop und unsupported auf den Großglockner (und dem Zug zurück)
Tagesausflug mit dem Tourenski von Wien auf den Schneeberg
Kasberg
Es geht mir nicht um ein (nach wie vor unrealistisches) autofreies Leben, (wir selbst nutzen oft unseren Campingbus) sondern vielmehr um ein Hinterfragen von Gewohnheiten – der Umwelt wäre schon gedankt, wenn zumindest jedes Auto vollbesetzt wäre oder die Aufenthaltszeit in einer gesunden Relation zur Fahrstrecke steht. Gibt’s auch eine öffentliche Anbindung? Auf zahlreiche kürzlich erschienene Tourenführer wie „Mit Bahn und Bus zum Berggenuss“ möchte ich hinweisen.